per e-mail am 19. July 2010 an die Vorarlberger Nachrichten, veröffentlicht am 21. July.
Wenn Arnulf Häfele in seinem VN-Kommentar am 19-07-2010 die Lebensläufe einiger Nationalratsabgeordneter aufs Korn nimmt, kommt das doch einer politischen Grabschändung nahe. Zwei der drei genannten Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und FPÖ sind schon länger verstorben als es das Internet in einer nennenswerten Verbreitung überhaupt gibt. Der Dritte verstarb 2005 84jährig und hatte in den letzten Lebensjahren wahrscheinlich nicht mehr viel mit dem Internet zu tun. Herr Häfele bezichtigt in diesem VN-Kommentar verstorbene Personen der Datenunterschlagung. In Tat und Wahrheit zeichnet in den letzten 12 Jahren die derzeit SPÖ-Parteikollegin Barbara Prammer als Nationalratspräsidentin, zuvor Andreas Kohl ÖVP und noch früher SPÖ Dr. Heinz Fischer -unser aktueller Bundespräsident – in oberster Instanz für die Einträge auf der parlamentarischen Internetzseite verantwortlich. Alles Schnee von vorvorgestern. Dabei ist Herr Häfele heute noch Mitglied einer Partei, in der der ehemalige SPÖ-Finanzminister Rudolf Edlinger mit seinem „Sieg Heil-Rufer“ im Parlament seltsame Berühmtheit erlangte. Das ist nun seit fast 10 Jahren ungestraft und über ein Parteiausschlussverfahren innerhalb der SPÖ wurde nie etwas bekannt. Anstatt auf den Gräbern von Kriegsteilnehmern herum zu trampeln, sollten wir heute Jene verfolgen, die Personen wie NS-Euthanasiearzt Heinrich Gross – Mitglied im Bund Sozialistischer Akademiker – über Jahrzehnte hinweg vor Strafe und Verfolgung schützten.
Manfred Dorn