Was wäre wenn?

12 Jun
2011

Per e-mail am 07. Juni 2011 an die VN, veröffentlicht.

Wenn Alt-SPÖ-Landtagsabgeordneter Arnulf Häfele in seinem Montagskommentar (VN am 6.6.) nach dem Kachelmann-Freispruch als gelernter Historiker unter dem Titel „Was wäre wenn?“ darüber „nach-denkt“ : Was wäre, wenn Kachelmann Bürgermeister eines Vorarlberger Städtchens wäre? Dabei ist der hinterhältige Angriff auf die „Schwarze Scheinheiligkeit“ im Ländle nicht zu übersehen. Es wird wohl im Gegensatz zu Nach-Denkern und Historikern wie Arnulf Häfele in den Justiz-Systemen künftig „Voraus-Denker“ brauchen, die auch einen qualitativen Unterschied in solch heiklen (Privat) Angelegenheiten erkennen können. Man wird wohl irgendwie zu unterscheiden haben, ob solche Vergewaltigungsvorwürfe von ehemaligen Geliebten kommen oder ein Vergewaltiger über eine Joggerin herfällt. Auch der Ort der Vorkommnisse wird, weil oft Aussage gegen Aussage steht, eine Rolle zu spielen haben. Wenn also „Bürgermeister Kachelmann“ nach Mitternacht in seinem Hotelzimmer Besuch bekommt, so könnte wohl davon auszugehen sein, dass dieser Besuch nicht zum Zwecke des Kartenspielens stattfände. Auch zeigt Herr Häfele wenig Mitgefühl mit seinem französischen Parteigenossen Dominique Strauss-Khan , der ja über ein Zimmermädchen hergefallen sein soll. Ist der Vergewaltigungsvorwurf bereits ein taugliches Instrument zur Rache und zur Beseitigung von unliebsamen Personen geworden? Und wer schützt die Unschuldigen, wenn das nicht bis zum gerichtlichen Schuldspruch Privatsache bleibt?

Manfred Dorn

Letzebühelweg 11a

6800 Feldkirch

Comment Form

top