(Zum Leserbrief von Herr Ruddakies)
Per e-mail am 08-09-2008 an die VN, veröffentlicht am DDMMYY
Herr Ruddakies, wo denken Sie denn hin. Freilich sind wir heutzutage immer wieder bestrebt, Dinge zu vereinfachen, Unnötiges einzusparen oder zu reduzieren. Ich gebe auch zu, dass 10 Parteien ein wenig viel sind, doch darüber wird der Wähler am 28. September entscheiden. Es muss in einer Demokratie einfach möglich sein, sich als Wahlwerbende Gruppe um Gunst und Stimme der Wähler zu bemühen. Das von Ihnen vorgeschlagene „Ein-Parteien-System” hätten wohl viele Österreicher gerne. Aber, welche Partei soll denn nun diese eine Partei, die „Einheitspartei” sein? Ihre Partei, oder doch meine Partei? Oder doch die Partei meines Nachbarn? Oder die Partei des Bürgermeisters? Bevor wir uns darüber zu streiten beginnen, ist es mir doch lieber, wenn darüber alle Österreicher am 28. September abstimmen. Und so noch ganz nebenbei zur Info: Ein-Parteien-Systeme werden meist als Diktaturen, oft Militärdiktaturen bezeichnet und von denen hört man nicht viel Gutes. Das Ein-Parteien- System wurde in Österreich in den 30 Jahren schon probiert, als die Konkurrenz schlichtweg verboten wurde. Aber das haben wir doch im Schulfach „Geschichte” erfahren. Und schon (fast) wieder vergessen? Nur gut, dass wir darüber lesen und schreiben, denn „Wer in der Demokratie schläft, wird in der Diktatur aufwachen”.
Manfred Dorn